Als das GarageLab 2011 gegründet wurde, war es ein Ort des Experimentierens. Getragen von der wachsenden Open-Source-Bewegung und einer wiedererstarkten Liebe für DIY gab es erste Begegnungen mit digitalen Fertigungstechniken, die noch in sehr kleinen Kinderschuhen steckten. Mit dürren Gewindestangen wurden 3D-Drucker gebaut und erprobt. Es wurde gestaunt. Und es wurde über die Demokratisierung von Herstellungsprozessen und die Individualisierung von Konsum fabuliert. Aber vor allem wurde mit der Form einer modernen Werkstatt experimentiert. Wie organisiert man einen Ort, an dem fast alles möglich sein soll? Wie gestaltet man ein FabLab, das für alle zugänglich ist? Und was ist das eigentlich, ein fabrication laboratory? Keiner der Beteiligten hatte eine genaue Vorstellung von der Beschaffenheit und der Ausstattung eines solchen Fabrikationslabors. Stattdessen trafen sich zunächst kleine Gruppen interessierter Menschen, die flammende Plädoyers für die neuen Möglichkeiten von Prototyping in einem staubigen Hinterhofraum hielten, den man erstmal finden musste. Begeisterung pur brach sich Bahn und begann an einer Infrastruktur zu bauen ohne dabei einen Hauch von Plan zu haben.
Und tatsächlich: Mit der Hilfe immer mehr neugieriger Menschen entstand innerhalb weniger Jahre in der Garage Bilk ein offener Ort für technische Ideen und soziale Projekte. Ganz ohne universitären oder unternehmerischen Hintergrund. Inzwischen ist das GarageLab ein gemeinnütziger Verein geworden, auch durch die Etablierung eines Repair Cafés, das es bei einem breiteren Publikum in Düsseldorf bekannt gemacht hat. Dort leisten Bastler und Experten Reparaturhilfe und tragen dazu bei, dass Bügeleisen und Tonbandmaschinen, Smartphones und Kaffeeautomaten etwas länger in Betrieb bleiben und die Berge von Elektroschrott vielleicht ein wenig langsamer wachsen.
Nun startet das GarageLab im Super7000 neu, mit über 70 Mitgliedern und vielen neuen Projekten. Da wird Gartenbewässerung automatisiert. Und Surfbretter werden graviert. Möbel werden restauriert. Und Bier wird gebraut. Auch ein weiterer 3D-Drucker befindet sich im Aufbau, dessen Besonderheit das verwendete Material ist. Er druckt mit Ton. Dazu passend eröffnet in Kürze eine Keramikwerkstatt ihren Betrieb. Und ein japanisches Café reicht einmal im Monat grünen Tee und süße Köstlichkeiten.
So entwickelt sich das GarageLab auf 150qm neu aufgebauter Werkstatt von einem reinen Makerspace mehr und mehr zu einem Ort, an dem auch Wissen und Kultur ausgetauscht werden. Neben selbst organisierten Arduino-Workshops sollen in Zukunft weitere Bildungsprojekte für Jugendliche und Erwachsene stattfinden. Kooperationen mit anderen Institutionen in Düsseldorf sind in Planung. Und obwohl die Beteiligten immer noch nicht so genau wissen, was denn nun ein FabLab ist, zeigt die Erfahrung von fast sechs Jahren Werkstattbetrieb, dass gerade die Offenheit der FabLab-Idee ihre Stärke ist. Und diese Offenheit wird von immer mehr Menschen mit Leben gefüllt.
…..
Website:garage-lab.de
Open FabLab: Jeden zweiten Dienstag im Monat, 19:00 Uhr
Kontakt: verein@garage-lab.de