„Mittelständler waren auch mal Startups“

Wann hast Du das letzte Mal etwas gekocht?
Vor etwa 4 bis 8 Wochen habe ich einen Hefeteig angesetzt um etwas zu backen – zählt das?

Joah. Ist es denn etwas geworden?
Mein Hefeteig gelingt immer! Ich habe mich auf Fladenbrot spezialisiert.

Wird Food das nächste Internet?
„Food” ist noch viel zu neu am Markt, um das absehen zu können. In meinem Freundeskreis gilt das Thema allerdings als sehr populär. Mal schauen!

Aus industrieller Sicht gibt es aber tatsächlich eine Menge Baustellen, die dringend angegangen werden müssen. Beispielsweise die Bodenbelastung oder der Wasserverbrauch für die Lebensmittelerzeugung.

Da wir derzeit auch viele neue Technologien sehen, die uns hierbei helfen können und auch immer mehr Leute damit herum experimentieren, wird das Thema auch sicher noch präsenter in den Köpfen – so wie das Internet.

Was kann ein Mittelständler von Startups lernen?
Mittelständler waren ja auch mal Startups – klein und ohne viele Formalitäten. In diesem Sinne hilft es vielleicht schon, sich auf die eigenen Wurzeln zu besinnen und eine Art Zellteilung zu wagen, um die richtigen Rahmenbedingungen für mehr Geschwindigkeit und weniger Formalitäten zu erzeugen. Unternehmerisches Denken und Innovation kann man nicht anordnen.

Da es auch immer um die Suche nach Talenten geht, kann es vielleicht auch helfen, weniger auf Lebensläufe, Noten und Unis zu schauen. Firmen-Strukturen belohnen oftmals Konformität, wobei doch gerade das für bahnbrechende Innovation Gift sein kann.

Was kann ein Startup von einem Mittelständler wie Grimme lernen?
Das kommt auf die Zusammensetzung und die Entwicklungsphase des Startups an. Es heißt ja, dass gewachsene Unternehmen immer langsam und hierarchisch sind. Ich glaube bei Grimme sieht man ganz gut, dass das auch anders geht.

Beispielsweise gibt es viele unabhängige Teilunternehmen und die richtigen Rahmenbedingungen, damit Mitarbeiter, etwa in der Produktion, viele Entscheidungen eigenständig treffen können.

Wieviele Stunden arbeitest Du am Tag?
Das kommt ganz darauf an, welche Projekte wir gerade machen, was mich oder meine Kollegen gerade beschäftigt – aber auch darauf, wann wir zuhause zu Abend essen.

Du warst der allererste Coworker, der ins Super7000 eingezogen ist. Erzähl´ mal, was fehlt hier, was muß noch unbedingt dazugebaut werden?
Es gibt ja Gerüchte über ein Food Lab. Wohlmöglich sollen hier sogar Lebensmittel angebaut werden? Auf jeden Fall möchte ich aber meine Mittagspause in Zukunft an einer Kletterwand im Super7000 verbringen!

Sehr schön! Mal sehen, was Karl-Heinz Petzinka dazu sagt… Letzte Frage: Du hast bei Deiner Schmiede One in den letzten Monaten ein ganzes Team eingestellt – wie findet man gute Leute?

Einer lief sogar auf meiner Hochzeit herum. Die meisten habe ich aber über eine Startup-Datenbank und Recruiting-Seite namens Angellist gefunden.